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Feuerthalen bürgert grosszügig ein (copy 1)

1600 - 1700

 

Bis zur Helvetischen Revolution von 1798 schliessen sich die meisten Landgemeinden gegenüber Zuwanderern nach Kräften ab. Das hat vor allem wirtschaftliche Gründe: Die Gemeinde ist verpflichtet für ihre Bürger zu sorgen, wenn diese armengenössig werden. Deshalb knüpft man Einbürgerungen in der Regel an ein stattliches Vermögen.
Feuerthalen, so haben Historiker festgestellt, hat hier eine andere Grundhaltung gewählt und grosszügig eingebürgert. 
Davon profitieren unter anderem Glaubensflüchtlinge aus Frankreich, die aufgrund ihres Glaubens ihre Heimat verlassen. In Frankreich leiden in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis weit ins 18. Jahrhundert hinein die Hugenotten, wie die französischen Protestanten bezeichnet werden, unter starken Verfolgungen. Manche von ihnen finden den Weg nach Feuerthalen - und werden hier eingebürgert. Diese Einbürgerungspolitik hat allerdings auch eine wirtschaftliche Komponente. Die französischen Flüchtlinge bringen wertvolle Kenntnisse der frühen Textilindustrie und kaufmännische Fertigkeiten mit. Feuerthalen, das sich bereits stark auf die Bereiche Handel und Gewerbe konzentriert, nimmt Leute mit solchen Kenntnissen sehr gerne ins Bürgerrecht auf.

 



Hugenotten auf der Flucht.

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