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Bomben über Feuerthalen (copy 1)

1944

1939 bricht Hitler den Zweiten Weltkrieg vom Zaum. In grenznahen Gemeinden wie Feuerthalen und Schaffhausen ist die Angst vor einem deutschen Einmarsch besonders gross. Schaffhausen und Feuerthalen müssen fast täglich damit rechnen, dass deutsche Truppen einmarschieren. Das prägt das Leben noch nachhaltiger, als die wirtschaftlichen Entbehrungen, die die Kriegsjahre mit sich bringen.

Am tiefsten in das Gedächtnis der Zeitgenossinnen und Zeitgenossen hat sich aber ein militärisches Ereignis einprägt, für das nicht Deutschland, sondern ein Jahr vor Kriegsende die alliierten Streitkräfte verantwortlich sind. Am 1. April 1944 überfliegen drei Geschwader amerikanischer Flieger Feuerthalen und Schaffhausen Richtung Nordwesten. Das dritte Geschwader klinkt – wie sich später herausstellt irrtümlich – eine tödliche Ladung Bomben aus. Um 10.55 Uhr schlagen rund 500 Brand- und Sprengbomben in der Region der Stadt Schaffhausen und Umgebung ein. 35 Menschen sterben sofort, fünf weitere erliegen ihren Verletzungen in den folgenden Wochen. Die Bomben zerstören Wohnhäuser und Fabriken sowie wertvolle Kunstschätze des Museums zu Allerheiligen. 465 Personen in Schaffhausen werden obdachlos, 36 in Feuerthalen, 41 in Neuhausen. Um 11 Uhr ist der Spuk vorbei. Feuerthalen stellt im Nachgang fest, dass vier Sprengbomben und 17 Brandbomben über der Gemeinde niedergegangen sind. Dazu kommen zwei- bis dreihundert Einschläge im Kohlfirst.

Die Leitung der Rettungs- und Bergungsarbeiten übernimmt die Stadt Schaffhausen. Die Feuerwehr sowie die Ortswehr von Feuerthalen leisten wertvolle Unterstützung im Ort selber sowie in der Stadt Schaffhausen.

Der Bombenabwurf 1944 hinterlässt in Feuerthalen und Schaffhausen fordert zahlreiche Todesopfer und hinterlässt erheblichen Schaden an Gebäuden.
Der Bombenabwurf 1944 hinterlässt in Feuerthalen und Schaffhausen fordert zahlreiche Todesopfer und hinterlässt erheblichen Schaden an Gebäuden.

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