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Eine veränderte Bevölkerung, der christliche Glaube und die deutsche Sprache

400 bis 700 n. Chr.

Um 400 n. Christus bricht das weströmische Reich zusammen. In dieser Zeit geben die Römer ihre Befestigungsanlagen entlang des Rheins auf und ziehen sich zurück.
Nun beginnt eine Periode, in der sich die Bevölkerungszusammensetzung in weiten Teilen des Kantons Zürich, namentlich auch am Rhein, grundlegend verändert.
In der früheren Geschichtsschreibung ist man davon ausgegangen, dass nun die Zeit der Völkerwanderung anbricht und barbarische germanische Volksstämme brandschatzend die Schweiz überziehen und innerhalb weniger Jahrzehnte die alteingesessene romanisierte, keltische Bevölkerung vertreiben. Heute weiss man, dass es zwar einzelne kriegerische Überfälle gegeben hat, dass aber die Landnahme durch germanische Bevölkerungsgruppen ein langsamer Siedlungsprozess gewesen ist, der vom fünften bis achten Jahrhundert dauert – also rund 300 Jahre. Die verschiedenen germanischen Stämme, die in die Schweiz einwandern, sind keine in sich geschlossenen Ethnien, sondern lockere Gruppierungen, die sich immer wieder neu gebildet, gespalten und wieder anders zusammengesetzt haben.
Die germanische Bevölkerung bringt etwas Wichtiges mit, nämlich die germanische Sprache. Diese verdrängt mit der Zeit in der nachmaligen Deutschweiz das romanische Idiom.
In dieser Zeit werden die Keimzellen der meisten Dörfer gelegt – auch diejenige von Langwiesen. Langwiesen ist, wie viele andere Gemeinden in der Region, eine alamanische Gründung. Wann sich Alamannen hier genau niedergelassen haben, ist nicht bekannt. Zum ersten Mal wird das Dorf 876 in einer Urkunde erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt dürfte es aber schon einige Zeit bestanden haben.
Der Name Langwiesen ist zweifelsfrei alamannischen Ursprung. Er soll auf langgezogene Wiesen zurückgehen, die sich zum Anbau und eventuell für die Viehzucht geeignet haben. Aus der frühen Zeit von Langwiesen ist jedoch sehr wenig bekannt. Feuerthalen existierte als Siedlung zu dieser Zeit noch nicht.



So hat man sich die Alamannische Einwanderung früher vorgestellt.

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